Wie ich auf meine Texte komme – Teil 2

Beim Liedermachen kann ich am Anfang nicht immer sagen, wie das fertige Ergebnis aussehen wird. Ich habe keinen Bauplan und keine Konstruktionszeichnung davon. Im Grunde ist es jedes Mal wie ein Aufbruch zu einer Reise. Nur die ersten Schritte sind bekannt und es gibt eine ungefähre Vorstellung vom Ziel. Das Lied entwickelt sich dann im Lauf des Weges.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass die Verse im Grunde schon vorhanden sind und nur von mir entdeckt werden wollen. Um bei dem Bild vom Weg zu bleiben: Die optimale Strecke gibt es schon und ich muss sie nur finden.
Wenn ich dann angekommen bin, scheint rückblickend betrachtet immer alles ganz klar und folgerichtig gewesen zu sein.
Wenn ich ins Stocken gerate und gar nichts weitergeht,  fange ich von vorne an. Das ist ein bißchen wie bei den Wellen an einem Strand, die jedes Mal etwas höher ans Ufer schlagen.
Es hilft auch, den Text mal eine Weile auf die Seite zu legen. Dann arbeitet das Unterbewusstsein im Hintergrund weiter. Wenn ich den Entwurf dann wieder ansehe, sind plötzlich zwei Strophen am Stück einfach da.