Liederwege – ein neues Lied entsteht

Um es ganz ehrlich zu sagen: Liederwege war so eine Bauch- oder Gefühlseingebung. In meinen Texten kommt immer wieder das Motiv des Weges vor. Wege können Strecken zwischen zwei Punkten sein. Wege sind auch Lebenswege, die sich eigentlich immer völlig unerwartet entwickeln. Einen Teil kann ich voraussehen, aber schon hinter der nächsten Biegung geht es in eine andere Richtung. Liederwege sind auch Entscheidungen, welche Abzweigung ich nehmen soll. Bei welcher muss ich über Steine steigen und mich durch dornige Hecken zwängen? Liederwege führen immer auch durch die Zeit und deshalb kann ich auch nicht rückwärts oder die gleiche Strecke mehrfach gehen. 

Stark beeinflusst haben mich auch Tolkiens Geschichten. Die Reise des Hobbits ist nicht nur ein großes Abenteuer, es ist auch eine Reise zu sich selbst. Bilbo verändert sich durch seine Erfahrungen von Grund auf. Sein Horizont hat sich so sehr geweitet und er hat so viel über sich selbst gelernt, dass er als ein völlig anderer zurückkomt.
Die Hobbits im Herrn der Ringe sind Jugendliche, als sie vom Auenland aufbrechen und kommen als Erwachsene zurück. Anders als Bilbo erleben sie aber auch das Ende eines Zeitalters mit. Die Protagonisten des alten fahren am Schluss mit dem letzten Schiff nach Westen.
Ich will mich natürlich nicht mit Tolkien vergleichen und meine Texte haben keine vergleichbare Dimension. Das wäre wirklich anmaßend. 

Ich habe auch nicht die Mission, den Einen Ring zum Schicksalsberg zu bringen und so den Untergang der Welt abzuwenden. Bei meinen Liederwegen ist der Weg das Ziel und ich will auf ihm ein paar Spuren hinterlassen.