Winterkönigin

Einen Kranz aus bunten Blättern mit Novemberhauch aus Eis
hat die Herbstfrau dir gegeben und dein Zauber macht ihn weiß.
Wieder blüht in allen Häusern der goldengrüne Baum
Und du hörst die Kinder singen, schenkst ihnen einen Weihnachtstraum.

 

Du legst deinen Mantel aus Schnee auf das Land,
früh schwindet Tageslicht schon.
Ende und Anfang hältst du in der Hand,
der Kreis schließt sich vor deinem Thron.

 

Die Zeiten zu verbinden hast du allein die Macht
Und deine weiße Krone wird zu Kristall in dieser Nacht.
Ein neuer Tag, ein neuer Morgen, was bringst du uns im neuen Jahr?
Halb Scheitern, halb Gelingen, so wie es schon immer war?

 

Du legst deinen Mantel aus Schnee auf das Land,
früh schwindet Tageslicht schon.
Ende und Anfang hältst du in der Hand,
der Kreis schließt sich vor deinem Thron.

 

So bittest du dann wieder zum Tanz Prinz Karneval.
Wie stets verlässt er leise um Mitternacht den Saal.
Frühling scheint durchs Fenster, ist morgendämmerblau,
Kristalle werden Blumen aus Silberfrost und Tau.

 

Du ziehst deinen Mantel aus Schnee weg vom Land,
Tag wird es früher jetzt schon.
Ende und Anfang hältst du in der Hand,

der Kreis schließt sich vor deinem Thron.

© Klaus Peter Nies

Den Winter sehe ich als eine Königin auf einem silbernen Thron. Ihr Mantel ist weiß und sie trägt eine Krone aus Schneekristallen. Als einzige von den Jahreszeiten kann sie altes und neues Jahr und Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden. Die raureifbedeckten Blätter des Herbstes verwandeln sich in ihren Händen erst in Schneekristalle und dann in Silberblumen aus Frost und Tau.


Dieses Bild hat mir ein guter Arbeitskollege als Jahresabschlussgruß geschickt. Ich finde, dass es wunderbar zum Text meines Liedes passt.