Wie es weitergeht und was ich gerade mache

Eine Sache wird wohl dieses Jahr ein Traum bleiben. Ende Mai war ein Wanderurlaub in Irland gepant und ich glaube nicht daran, dass der stattfinden wird. Deshalb gibt es das Bild aus einer früheren Reise als Titelbild. Wer sich in Irland auskennt, hat natürlich sofort die Cliffs of Moher im County Kerry erkannt. Die Sehnsucht ist da, wieder den Seewind auf der Haut zu spüren und den Blick nach Westen zu richten. Dort soll das Land der ewigen Jugend an manchen Tagen aus dem Meer auftauchen. In meinem Lied Sängergeschichten habe ich das beschrieben:

Ruhelos tanzt auf den Klippen die Gischt, die Luft schmeckt nach Salz und nach Meer.
Alte Legenden wie Möwen im Flug, die treibt der Wind vor sich her.
Verzauberte Ufer, Paläste aus Licht, die kann ich am Horizont sehn.
Insel der ewigen Jugend, es heißt, dass dort Jahre wie Tage vergehn.

Die Fenstermusik geht immer weiter. Inzwischen ist sie zu einer stehenden Einrichtung in unserem Wohngebiet geworden. Ich wechsle mich mit einem musikalischen Nachbarn ab und dadurch kann meine Stimme zwischendurch sich immer mal wieder erholen. Es kommen gelegentlich auch Spaziergänger vorbei, die durch die Musik angelockt werden und dann in gebührendem Abstand stehenbleiben.
Die Sache mit dem Abstand haben wir alle mittlerweile ziemlich gut im Griff und sind immer erstaunt, welche Nähe trotzdem da ist. Musik verbindet auf eine Weise, die anders nicht möglich ist. Ich wurde auch gefragt, ob ich im Innenhof eines Altenheims auf unsere Flugfeld Musik machen will. Natürlich will ich und wenn alles klappt, werde ich am Donnerstag dort stehen.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Fenstermusik ist keine einseitige Sache. Auch für mich ist es ein Weg, mit der Ungewissheit fertig zu werden und die dunklen Wolken zumindest für eine halbe Stunde auf Abstand zu halten. Deshalb werde ich es weitermachen. Wie lange? So lange es nötig ist.