Sommer und die Zeit der langen Abende. Ganz viel Licht. Ich spüre eine Unruhe, die ich lange nicht gefühlt habe. Die Erzählung von Novalis kommt mir in den Sinn, die Suche nach der Blauen Blume und die Sehnsucht nach der Ferne. Auf meiner morgendlichen Runde über die Felder würde ich gerne einfach weiterziehen und erst anhalten, wenn die Blätter schon bunt werden.
Was da genau in mir vorgeht, könnte ich nicht mal genau sagen. Irgendetwas fehlt einfach.
Aber für einen Songpoeten ist das ja der Stoff, aus dem Lieder gemacht werden.
Vor acht Jahren habe ich in einer ähnlichen Stimmung Sommerwege geschrieben. Hier ist die erste Strophe davon:
Wieder auf dem Weg nach Süden, gestern ist schon lang vorbei;
Morgentau liegt auf den Wiesen, auf den Straßen bin ich frei;
auf dem Rücken die Gitarre, durch die Saiten streicht der Wind;
lass mich ohne Richtung treiben, so wie Sommerwege sind.
Ich sing nur so lang, wie die Mohnblumen blühn, einen Tag nur und eine Nacht
und muss mit den Liedern ins Weite ziehn, zum Bleiben bin ich nicht gemacht.
Übrigens: Das neue Projekt mit einer ähnlichen Thematik hat jetzt richtig Fahrt aufgenommen. Nächste Woche gibt es die erste Strophe davon.