Es ist jetzt vier Jahre her, dass mein Vater in die andere Welt gegangen ist. Ich wollte ihm immer ein eigenes Lied widmen. Aber zuerst war die Trauer noch zu nah und dann konnte ich keine Worte finden.

Heute Nacht ist Samhain – das keltische Neujahr und der Beginn der dunklen Jahreszeit. Die Kelten glaubten, dass die Grenze zur Anderswelt in dieser Nacht besonders durchlässig ist.

Ich hatte schon ein paarmal das Gefühl, dass mein Vater mir da besonders nahe ist. Mein rationaler Verstand sagt, dass das nicht sein kann. Dass das alles nur in meinem Kopf passiert. Aber ich habe ihn sehr geliebt und ich will nicht glauben, dass nichts von ihm übrig bleibt.
Ich trage immer noch seine alte Jacke und habe manchmal das Gefühl, seine Hand auf meiner Schulter zu spüren.

Hier ist die erste Strophe für das neue Lied – Deiner Jacke:

Du hast mir gezeigt, wie man Drachen baut,
Mir erklärt, warum Vögel fliegen.
Beim ersten Sprung ins kalte Wasser hast du mir gezeigt,
Wie es geht, seine Angst zu besiegen.

Und ich geh in deiner Jacke,
Sie riecht immer noch nach dir.
Geh in ihr durch Wind und Regen,
Wünschte mir, du wärst noch hier.
Und in manchen meiner Träume,
Kann ich dich noch immer sehn.
Ich werd dich niemals vergessen,
Wieviel Jahre auch vergehn.

Warum heißt es eigentlich „Der Baum“? Ich finde keinen weiblichen Ausdruck dafür und versuche es deshalb mit einer Baumfrau.
Ich stelle mir vor, dass sie einst eine Fee war und zum Baum wurde, um zur Behüterin zu werden.
Am Übergang von Tag und Nacht ist das ganz deutlich zu spüren.
Dichtung und Wahrheit verschwimmen dann wie die Nebel über den Seen. Legenden und Lieder werden in den heiligen Feuern geboren. Sie sind tief verbunden mit der Seele des Landes und verwoben mit den Feenhügeln und den Gottheiten der Flüsse.

Hier ist die zweite Strophe: (mehr …)