Der Frühling weicht dem Sommer. Der Sinn der Jahreszeiten übertrifft den Sinn der Jahrhunderte.
So ist die letzte Strophe aus meinem Lied Sängergeschichten.

Wenn es hell wird im Jahr
Weil der Winter jetzt geht
Siegt das Tageslicht über die Nacht
Sind die Lieder von Sehnsucht und Hoffnung erfüllt
Die Geschichten aus Träumen gemacht
Entfacht aus neun Scheiten aus heiligem Holz
Macht das Feuer das Herz mir ganz hell
Ich will es genießen,so lange es brennt
Und warm ist, die Zeit fliegt so schnell

Leb wohl Mai, mein Lieblingsmonat
Mozart des Kalenders
Melancholie und Freude sind Schwestern
Wir sehen uns im nächsten Jahr

Der Sommer ist von seinem Weg nach Süden für ein paar Tage umgekehrt und singt der Herbstfrau sein Abschiedslied. Es ist für mich ein Versprechen und eine Hoffnung, dass er wie zu allen Zeiten auch im nächsten Jahr wieder da sein wird.
Dieser Tag und dieser Gedanke wird in meinem nächstes Songprojekt „Hoffnung“ Aufnahme finden. Ich bin im Moment noch bei der Gedankensammlung und bis zur Veröffentlichung der ersten Strophe wird es noch ein paar Tage dauern.

Da ein Bild mit Poesie immer viel besser zur Geltung kommt, gibt es ein paar Zeilen von Theodor Storm. Das Gedicht heißt „Die neuen Fiedellieder“ und ist viel zu lang, um es hier ganz wiederzugeben.
Zwei Strophen davon haben mich besonders angesprochen:

Wie dort hoch die Wolken ziehen!
durch die Saiten fährt der Wind;
Und er weht die leichten Lieder
In die weite Welt geschwind.

Musikanten wollen wandern!
Schon zur Neige ging der Wein;
Ziehn die Lieder in die Weite,

Muß der Spielmann hinterdrein.

Das Jahr ist alt und die Nächte könnten bald Frost bringen. Das ist die richtige Zeit, um an neuen Liedern zu schreiben und alte wieder hervorzuholen.
Der Taugenichts des Sommers ist schon längst in den warmen Süden gezogen und die Herbstfrau singt das Lied, das er für sie geschrieben hat.

Hier ist die zweite Strophe davon:


Golden leuchten diese Tage, 
wenn die Herbstfrau sie besingt,
sie gibt Antwort auf die Frage,
wie wohl der Oktober klingt.

Mit dem Zauber ihres Liedes
reifen Beeren, Korn und Wein;
Wälder spielen mit den Farben,

abends hüllt sie Nebel ein.