Mit dieser Strophe habe ich den Bogen vom Morgen über den Mittag zum Abend und von Asien über Griechenland bis Irland gespannt. Wieder mal hat das Lied ein eigenes Leben entwickelt. 
In meinem Kopf legen sich die Bilder von Lugh Lamhfadas Halle der Sidhe aus der keltischen Mythologie und die von Elronds Halle des Feuers übereinander. Ich werde das Lied am ersten Mai, zu Beltane,  zum ersten Mal singen. Von daher passt die Strophe genau.







Am Abend erreichst du den verwunschenen Ort
An dem jede Geschichte beginnt.
Er liegt zwischen den Zeiten, nicht mehr Tag, noch nicht Nacht;
Wer ihn suchen muss, ist dafür blind.
In den Fenstern der Halle scheint goldenes Licht,
Aus dem Eingang klingt Feengesang.
Hier möchtest du bleiben und lang noch nicht gehn
Und träumen,  die Nacht ist noch lang.

Schmetterlingsträume sind ziehende Wolken,
Sind blühende Bäume und Maiblumenduft.
Schmetterlingsträume sind singende Vögel
Und lachende Kinder und Bilder aus Luft.


In dieser Strophe geht es um den griechischen Gott des Waldes und der Natur: Pan.
Er hat Freude an Gesang, Tanz und Fröhlichkeit. Wenn die Sonne am Mittag ihren höchsten Stand erreicht hat, zieht sich Pan zurück, um auf seiner Flöte zu spielen. Keiner kann aus dieser Flöte Klänge wie er hervorbringen. Wenn er in seiner Ruhe gestört wird, versetzt er alle in panischen Schrecken.
Der Schmetterling aber kann sich auf seine Schulter setzen und der Musik zuhören und sich von ihr davontragen lassen.


Schmetterlingsträume sind ziehende Wolken,
sind blühende Bäume und Maiblumenduft.
Schmetterlingstträume sind singende Vögel

und lachende Kinder und Bilder aus Luft.

Wenn Pan seine Lieder zur Mittagszeit spielt,
gibt es nirgends ein helleres Licht.
Das ist seine Stunde und das ist sein Raum,
als Schmetterling störst du ihn nicht.
Setzt dich auf seine Schulter und hörst ihm dort zu,
die Musik scheint eine Quelle zu sein;
aus silbernen Perlen, sie trägt dich davon
in die Stille des Tages hinein,

 

Hier ist die erste Strophe für mein neues Lied. Ich werde es meiner Nichte widmen, die in diesem Jahr konfirmiert wird.
Ich habe gelesen, das in der Traumdeutung ein Schmetterling für eine positive Veränderung im Leben steht. Das passt für das Thema Konfirmation richtig gut.

Ich denke, dass gute Lieder immer eine Geschichte erzählen. Bei diesem sollte es so sein, dass jede Strophe eine eigene kleine Geschichte wird. Deshalb geht es in der ersten um eine Geschichte aus Ostasien.



Hier ist die Geschichte:

Einst träumte Zhuang Zhou, daß er ein Schmetterling wurde, der beschwingt umherflatterte.
Er hatte Freude an sich und folgte allen seinen Regungen. Dabei wußte er nicht, daß er Zhuang Zhou war.
Plötzlich wurde er wach; da war er Zhuang Zhou – ganz eindeutig nur dieser.
Nun weiß man nicht, ob es Zhuang Zhou war, der geträumt hat, er sei ein Schmetterling geworden, oder ob es ein Schmetterling war, der geträumt hat, er sei Zhuang geworden.

Es gibt aber gewiß zwischen Zhuang Zhou und einem Schmetterling einen Unterschied. So ist es mit der Wandlung der Dinge. Wer ist wer und wer ist wirklich?

Und hier meine Strophe dazu:

Wenn der Tag noch ganz jung auf den Mooswäldern liegt
Und die Sonne den Nebel schon hebt,
Wärmt er dir dann die Flügel, du erwachst aus dem Traum,
Als ein Mensch hast du in ihm gelebt.
Und du fragst dich, ob das nicht die Wirklichkeit war,
Und deŕ Geschmack von Morgentau wär nur Schein.
Du könntest nicht fliegen, den Heuduft nicht sehn
Die Blumen wärn alle zu klein.

Schmetterlingsträume sind ziehende Wolken,
sind blühende Bäume und Maiblumenduft.
Schmetterlingstträume sind singende Vögel

und lachende Kinder und Bilder aus Luft.

Leider mussten wir unseren gestern geplanten Studiotermin um eine Woche verschieben. Haui war kurzfristig verhindert und deshalb gibt es hier eine andere bisher noch nicht veröffentlichte Aufnahme:


Wen es interessiert: Das Bild ist aus Irland und zeigt den Blick von der Ruine von Cashel über die Landschaft. Mir schien es für dieses Lied passend zu sein.

In den ersten drei Strophen habe ich mein Verhältnis zum Glück aus verschiedenen persönlichen Blickwinkeln betrachtet. Mit der letzten Strophe verwende ich eine direkte Ansprache.
Die Tafel mit den Zeilen von Robert Burns steht bei uns in Böblingen im Schottischen Rosengarten. Für das, was ich mit der letzten Strophe ausdrücken will, passt sie einfach perfekt.
Der Schottische Rosengarten ist ein kleiner Teil der ehemaligen Landesgartenschau von 1996 und jedes Jahr blühen dort neue Rosen.


Manchmal fehlt mir auch der Blick für das, was wirklich zählt,

Wenn ich denke, dass zu meinem Teil vom Glück noch vieles fehlt.
Doch wenn ich dich im Schlaf ansehe
im Sommermorgenlicht,
Bin ich genau da, wo ich sein will, 
Alles andre brauch ich nicht.
Meine Liebste, so lange wir uns bleiben
sind die Lasten die wir tragen ziemlich klein
Und wie immer wird der Tag die Nacht vertreiben
Und ich schäm mich fast ein wenig, so glücklich zu sein.

In dieser Strophe geht es um Musik und wie viel sie mir bedeutet. Sie lässt mich meine Müdigkeit überwinden und ist ein Feuer, das niemals ganz ausgehen wird. Wenn ich ein neues Lied fertig habe, kommen mir schon Ideen für das nächste.
Das ist für mich Glück.


Manchmal, wenn sich Müdigkeit durch meine Saiten zieht,
das sonst brennend heiße Feuer nur noch ganz verhalten glüht,
Werd ich trotzdem wieder aufstehn
Und die nächsten Schritte gehn.
Vieles will ich noch ergründen
Vieles will ich noch verstehn.
Und so lange mir noch neue Lieder bleiben, sind die Lasten, die ich trage ziemlich klein.
Und wie immer wird der Tag die Nacht vertreiben
Und ich schäm mich fast ein wenig, so glücklich zu sein

In der zweiten Strophe geht es um Masken und Freundschaft. Manchmal wird die Maske so selbstverständlich, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Manchmal ist sie so schwer, dass wir sie kaum noch tragen können.
Es gibt aber immer welche, die es ehrlich mit uns meinen und bei denen wir uns nicht verstellen müssen und unser wahres Gesicht zeigen können.



Manchmal scheint es mir als ob die Welt ganz voller Masken wär
Und ich trage selbst so viele, manche sind unsagbar schwer.
Dann will ich mich daran erinnern, dass da auch noch welche sind,
die es ehrlich mit mir meinen, zu oft bin ich dafür blind.

Und so lange mir noch ein paar Freunde bleiben,
sind die Lasten, die ich trage ziemlich klein.
Und wie immer wird der Tag die Nacht vertreiben 

Und ich schäm mich fast ein wenig, so glücklich zu sein.

Das neue Stück beschäftigt sich mit dem Thema Glück. Auslöser dafür sind außer den aktuellen Ereignissen auch ein paar persönliche Erlebnisse. Jeder Tag und jeder Moment ist eigentlich ein Geschenk und von einer Minute zur anderen kann sich alles komplett ändern.
Das Bild habe ich übrigens am letzten Tag des vergangenen Jahres gemacht.

Hier ist die erste Strophe von Manchmal:

Manchmal, wenn sich Nebelgrau auf meine Seele legt
Und die Nacht auf ihren Flügeln schwere Träume mit sich trägt
Muss ich mich daran erinnern, dass ich noch am Leben bin.
Dass ich zu viel Zeit verbringe auf der Suche nach dem Sinn.

So lang mir meine Seele und mein Leben bleiben,
sind die Lasten, die ich trage ziemlich klein.
Wie immer wird der Tag die Nacht vertreiben 
Und ich schäm mich fast ein wenig, so glücklich zu sein.