Noch kann ich es kaum glauben. Hans-Jürgen Schwarz hat für sein Tonstudio im schönen Memmingen im Allgäu eine kostenlose Recording-Session ausgeschrieben. Ich habe mich spaßeshalber einfach mal beteiligt und meine Musik gefiel ihm so gut, dass ich tatsächlich angenommen wurde.
Sie heute ist auch mein Profil in seinem Blog online. Der Link ist hier: Mein Profil bei Hans-Jürgen Schwarz

Natürlich werde ich gleich seinen Blog mit meinem verlinken. Der 06. April wird mit Sicherheit ein toller Tag.

Der Lauf der Jahre ist ein ewiger Kreis und die Jahreszeiten sind Personen, die vom Vorgänger einen Gegenstand empfangen und an den Nachfolger einen anderen weitergeben.

Den Frühling sehe ich als kleines Mädchen mit langen blonden Haaren und blauen Augen in einem weißen Kleid, das durch eine blühende Wiese läuft. Wenn ich mir die Kinderbilder meiner Tochter ansehe, weiß ich genau, wie es aussehen muss.
Es erhält vom Winter einen Strauß mit Blumen aus Silberfrost und Tau. In seinen Händen verwandeln sie sich erst in blühenden Flieder und dann in Sonnenblumen.


Der Sommer ist die Zeit des Taugenichts. Ich sehe ihn als jungen Mann, der sich sich keine Gedanken um Vergangenheit oder Zukunft macht und in den langen Tagen und den kurzen warmen Nächten immer auf dem Weg nach Süden und zum Meer ist.
Die Sonnenblumen, die er vom Frühlingsmädchen erhält, verwandeln sich in seinen Händen erst in roten Mohn und dann in buntes Herbstlaub.

Der Herbst ist für mich eine Sängerin mit braunen Augen und kastanienfarbenen Haaren. Sie trägt ein Kleid in den Farben des Herbstwalds und singt von Apfelernte und Drachensteigen, von Altweibersommer und Erntefeuern.
Das bunte Herbstlaub, das sie vom Sommer erhält, verwandelt sich bei ihr erst in rote Trauben und dann in Zweige bedeckt mit Raureif.   

Den Winter sehe ich als eine Königin auf einem silbernen Thron. Ihr Mantel ist weiß und sie trägt eine Krone aus Schneekristallen. Sie kann als einzige von den Jahreszeiten altes und neues Jahr und Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden.
Die raureifbedeckten Zweige des Herbstes verwandeln sich in ihren Händen erst in Schneeflocken und dann in Silberblumen aus Frost und Tau.

So wie es aussieht, wird es in den nächsten Tagen doch winterlich. Das wird mir mit Sicherheit bei meinem nächsten Projekt helfen. Das Lied soll Silberfrost heissen und da bin ich noch nicht so recht vorangekommen. Es soll von Jahresende und Jahresanfang erzählen, denn der Winter ist die einzige Jahreszeit, die Ende und Anfang in sich vereinigt. Dazu gehören für mich auch Eisblumen und Sternleuchten, Kachelofen und Kaminfeuer und Blumen, die unter der Schneedecke dem Frühling entgegenträumen.
Ich will von der Ruhe und Klarheit singen und von der Stille, die es nur in einem tiefverschneiten Wald gibt.

Das Wetter ist bisher einfach zu mild und so fehlt mir die Inspiration. Wenn ich mir die Voherhersage für die kommenden Tage ansehe, könnte es jetzt was werden.

Zum Jahresende bin ich auf meinem Youtube-Kanal wieder aktiv geworden und habe zwei neue Musikvideos mit selbstgeschriebenen Liedern aufgenommen und hochgeladen.
Das erste ist für einen guten Freund und Musiker, der leider so weit weg lebt, dass wir uns selten sehen können:

Das zweite habe ich für meinen Bruder zum runden Geburtstag geschrieben. Es ist ein Rückblick in die Zeit, als wir Indianer waren. Der Tag war noch am Stück und uns gehörte alle Zeit.

Auf dem Rückweg vom Weihnachtsmarkt steht in der Schienenunterführung ein Straßenmusiker und singt The Boxer von Paul Simon. Da musste ich einfach stehenbleiben und mitsingen. Er war auch sehr erstaunt, dass jemand diesen Oldie kennt und singen kann. Es ist sofort eine Verbindung da, die wir beide gespürt haben. Für mich war diese Begegnung ein echtes Highlight.
Ich werde sie bestimmt in meinem nächsten Konzert verarbeiten.

Der österreichische Lyriker Theodor Kramer ist bei den Liedermachern sehr beliebt. Ich habe ihn durch die wunderbare CD „Das es noch möglich ist“ von Zupfgeigenhansel kennen gelernt. 
Dort wurden ausschließlich Gedichte von Theodor Kramer vertont und inzwischen kann ich so ziemliche alle auch selbst spielen.
Set damals habe ich auch noch mehr Vertonungen kennengelernt, aber die Zupfis gefallen mir nach wie vor am besten.
Obwohl Theodor Kramer 1954 gestorben ist, sind seine Texte meiner Meinung nach immer noch aktuell. Ich habe im ersten Band der gesammelten Gedichte auf Anhieb elf gefunden, bei denen jeweils schon beim Lesen in meinem Kopf eine Melodie entstanden ist.
Das werden wohl meine nächsten musikalischen Projekte werden.
Die Herausforderung besteht jetzt darin, keine Gedichte zu vertonen, bei denen es schon eine musikalische Fassung gibt.
Wer mehr über Theodor Kramer wissen will: Er ist in Wikipedia und es gibt auch eine Internetseite der Theodor Kramer Gesellschaft