Ich habe mir etwas Zeit gelassen mit diesem Zwölftel Blick. Der Juli hat mit ganz viel Regen angefangen und dunklen Wolken und düsterem Licht. Das wollte ich nicht zeigen. Deshalb habe ich auf einen Sonnenaufgang gewartet, der mir das zeigt, was ich wollte. Verändertes Licht und Kornfelder, die schon fast reif zum Ernten sind. In der Luft liegt der Geruch von gemähtem Heu. Und eine leise Ahnung, dass der Herbst nicht mehr fern ist. Die Tage sind immer noch hell, aber der Sommer, die Zeit der Rosen geht ihrem Ende entgegen. Das Rad dreht sich immer weiter. Mein Lieblingsautor Erich Kästner sagt, dass nur werden kann, was schon immer war. Und dass der Sinn der Jahreszeiten den Sinn der Jahrhunderte übertrifft.
Noch ist die Zeit des Taugenichts, aber die Zeit der Herbstfrau kündigt sich schon an.

Der Sommer schreitet fort und auch das Licht verändert sich schon. Die Schatten werden langsam länger und die Sonne erreicht den Rand des Horizonts.
Das Lied folgt dem Weg oder ist es umgekehrt? Oder beides zur gleichen Zeit? Ich kann es nicht entscheiden. Aber zumindest heute geht es erstmal nicht weiter.
Ob ich diesen Weg wirklich schon mal gegangen bin? Ja, das meiste hat sich wirklich so zugetragen. Manches ist auch künstlerische Freiheit und das eine geht fließend in das andere über.
Hier ist die dritte Strophe von Sehnsucht:

Und die Schatten werden länger,
Schon verändert sich das Licht,
als mein Blick sich dann am Horizont verliert.
Weiter werd ich heut nicht gehen,
Himmelsblau wird Abendgold,
Wenn die Sonne dann den Himmelsrand berührt.

Und so geht der Tag zur Neige
In der Zeit des roten Mohns
Ein Lied klingt aus in regenschweren Träumen.
Der letzte Flug von jungen Schwalben übers Gerstenfeld
Und Nebelschleier hängen in den Bäumen.

Die Blaue Blume

Die Reise geht weiter. Jeder Fluss führt irgendwann zum Meer und irgendwie bin ich auch dahin unterwegs. Die Weiden am Ufer bieten ein bisschen Schatten vor der heiße Mittagssonne und ich gerate in einen Zustand zwischen Schlafen und Wachen.
Am Himmel ziehen Vögel nach Westen und nehmen das Echo meiner Lieder mit sich.
Hier ist die zweite Strophe:
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So viele Gedichte sind schon über dieses Thema geschrieben worden. Ganz viele Lieder und Filme und Bücher. Ich denke, dass Sehnsucht ein sehr persönliches Gefühl ist. Mich hat es in diesem Sommer gepackt. Der Geruch im Wald nach einem warmen Regen, die Sommerwiesen im Licht der aufgehenden Sonne. Der Geruch eines Holzfeuers, das ganz tiefe Gefühle in mir weckt. Und mir das Wasser in die Augen treibt, auch wenn es ganz ohne Rauch brennt. Erinnerungen an durchgesungene Nächte. So lang ist das schon her.
Sehnsucht ist für mich, nochmal im Sommer unterwegs zu sein. Der Weg ist das Ziel, er hat keinen Anfang und kein Ende. Und vielleicht gibt es einige, die ähnliche Gedanken haben. Und diese Sehnsucht mit mir teilen.
Hier ist die erste Strophe:
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Sommer und die Zeit der langen Abende. Ganz viel Licht. Ich spüre eine Unruhe, die ich lange nicht gefühlt habe. Die Erzählung von Novalis kommt mir in den Sinn, die Suche nach der Blauen Blume und die Sehnsucht nach der Ferne. Auf meiner morgendlichen Runde über die Felder würde ich gerne einfach weiterziehen und erst anhalten, wenn die Blätter schon bunt werden.
Was da genau in mir vorgeht, könnte ich nicht mal genau sagen. Irgendetwas fehlt einfach.
Aber für einen Songpoeten ist das ja der Stoff, aus dem Lieder gemacht werden.
Vor acht Jahren habe ich in einer ähnlichen Stimmung Sommerwege geschrieben. Hier ist die erste Strophe davon:
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Eigentlich ist der Mai ja mein Lieblingsmonat. Der Winter ist endgültig vorüber und das Grün ist so frisch wie sonst nie im Jahr. Der Sommer kommt erst noch. Die Tage werden immer noch länger.
Erich Kästner mit seinem Gedicht über den Mai kommt mir wieder in den Sinn.
Der Mozart des Kalenders und dass Melancholie und Freude Schwestern sind. So wie auch Glück weh tun kann, tut auch dieser Monat weh.
Für einen Songpoeten ist das eine gute Mischung für neue Lieder. Ich hoffe, dass sie auch meinem Projekt neuen Schwung geben wird. So richtig vorwärts geht es gerade nicht. Aber ich bin zuversichtlich. Sobald es Neuigkeiten gibt, lasse ich es euch wissen.
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Ganz langsam und in Trippelschritten kommt der Frühling. Am Morgen ist es immer noch schneidend kalt. Aber das Licht verändert sich in Grün und Silber. Die Sonne hat schon Kraft und manchmal trägt der Wind eine Ahnung mit. Warme helle Tage und Abende im Freien. Das wird alles kommen.
Ich habe schon viele Jahreswechsel kommen und gehen sehen. Trotzdem ist der Zauber jedes Mal neu. Das wird glaube ich auch für mich immer so bleiben.
Das neue Projekt braucht noch etwas Anlauf. Die Struktur habe ich schon und werde euch berichten, sobald es Neuigkeiten gibt.
Die Fenstermusik machen wir immer noch und sind uns alle einige, dass sie uns durch diese Zeiten hilft. Musik ist die stärkste Magie, daran glaube ich mehr denn je.
Zum Schluss noch ein Frühlingsgedicht, ein echter Klassiker:
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Der Winter ist noch lange nicht vorbei. Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt lassen keine Frühlingsgefühle aufkommen. Ostern im Schnee? Hatten wir in der Vergangenheit auch schon mal. Aber gerade jetzt könnten wir doch alle ein bisschen Wärme und Licht gebrauchen. Hier sind meine Gedanken zu diesem Monat.
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Ein seltsamer Monat ist das. Der Winter geht seinem Ende entgegen, aber der Frühling ist noch ganz weit weg. Die Zeit scheint nicht zu vergehen und trotzdem ist jeder Tag jetzt ein bisschen länger.
Vielleicht ist das der richtige Zeitpunkt, um über neue Songprojekte nachzudenken. Da gibt es durchaus ein paar Ideen und ich weiß noch nicht, mit welcher ich anfangen soll.
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Ich finde, es ist dieses Jahr mal wieder Zeit für einen Zwölftel Blick. Was das ist? Jeden Monat wird das gleiche Motiv aufgenommen und das Jahr so zu einer Bildercollage zusammengestellt. Zu jedem Monatsbild gibt es dann ein paar Gedanken oder auch noch Bilder oder kurze Gedichte.

So wie das hier von Khalil Gibran:
In jedem Winter
steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

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