Mit der letzten Strophe ist das Lied Waldseele fertig geworden. Die Grundlage dafür ist ja eine Geschichte, die ich nicht selbst geschrieben habe.
Das ist ein bisschen so, als ob man die Schuhe einer anderen Person anzieht und versucht, den gleichen Weg zu gehen.
Es war eine sehr interessante Erfahrung, die mir viele neue Einsichten gebracht hat.
Hier ist die letzte Strophe vom Lied Waldseele:






Du kannst niemanden sehn und doch spürst die Kraft,
die hier alles Leben durchfließt 
In Erde und Luft wohnt schon immer ein Zauber,
der wirkt, auch wenn du ihn nicht siehst. 
Und der macht dir auch dann den Blick wieder klar,
als ob ein Schleier sich hebt.
Nachdenklich trittst du ins Freie hinaus
und fühlst dich gestärkt und belebt.

Die Seele des Waldes ist so alt wie die Zeit
Und so jung wie ein Morgen im Mai. 
So hart wie ein Fels und so flüchtig wie Rauch,

Eine Feder so leicht und so frei.

In Nathalies Geschichte gibt es einen Ort, wo man Gefühle wie Ängste und Zweifel, Trauer Wut und Verlust loslassen kann. Das Symbol für diese Gefühle sind Steine. Etwas, das ohne Leben ist und deren Gewicht uns oft viel zu schwer wird. 
Der Ort, um sie loszuwerden ist eine Lichtung mitten im Wald.
Bei mir verwandeln sich die Steine in silbernschimmerndes Glas.
Hier ist die dritte Strophe:


Steine aus Ängsten und Zweifeln, die trägst du
Mit dir und sie sind viel zu schwer.
Dass du ihr Gewicht nicht gespürt hast und frei warst,
Ist schon eine Ewigkeit her. 
Hier gibt’s einen Ort, der ist dafür bestimmt,
Eine Lichtung mit nie welkendem Gras;
Da verwandeln sich Steine, bringt man sie dorthin
In silbernschimmerndes Glas.

Die Seele des Waldes ist so alt wie die Zeit
Und so jung wie ein Morgen im Mai. 
So hart wie ein Fels und so flüchtig wie Rauch,

Eine Feder so leicht und so frei.

Bäume haben eine eigene Stimme und wer Zeit hat und genau hinhört, kann sie Lieder aus längst vergangenen Tagen singen hören.
Für sie sind unsere Jahre nur Tage und sie altern nicht schneller als die Berge.
Das und noch etwas mehr habe ich in der zweiten Strophe von Waldseele verarbeitet.







Der Wind in den Zweigen klingt fast wie Musik 
Und du denkst, du kannst Worte verstehn.
Die Bäume erzählen vom Anfang  der Welt, 
Manche haben ihn wirklich gesehn.
Ein Jahr ist für sie so wie für dich ein Tag;
Ihre Lieder, die hörst du noch lang.
Wie die Stimmen von Freunden, die du lange schon kennst
Begleitet dich dann ihr Gesang.

Die Seele des Waldes ist so alt wie die Zeit
Und so jung wie ein Morgen im Mai. 
So hart wie ein Fels und so flüchtig wie Rauch,

Eine Feder so leicht und so frei.

Es ist so weit, die erste Strophe für den neuen Song ist fertig geworden.

Inspiration dazu war eine Geschichte, die ich hier gelesen habe:
Die Greisin, ihre Waldbewohner und der Steinhaufen

Der Seite folge ich schon eine ganze Weile und Nathalie bietet mir so viele Inspirationen, dass ich wahrscheinlich ein ganzes Album davon machen könnte. Aber eins nach dem anderen.
Hier ist die erste Strophe von Waldseele aus meiner neuen Reihe Waldlieder:


Du gehst wie so oft den gewundenen Weg,
Jedes Stück davon ist dir vertraut.
Gleich hinter dem Hügel führt das Tor in den uralten Wald
Aus Licht und aus Schatten gebaut.
Dort trittst du hindurch und die Luft riecht nach Moos 
Du atmest den Duft ganz tief ein.
Hörst das Wispern der Blätter und weißt ganz genau 
Du möchtest nicht anderswo sein.

Die Seele des Waldes ist so alt wie die Zeit
Und so jung wie ein Morgen im Mai. 
So hart wie ein Fels und so flüchtig wie Rauch,

Eine Feder so leicht und so frei.