Ich wollte die letzte Strophe als Gegenstück zu allem haben, was gerade um uns herum passiert. Eine Pandemie, die kein Ende zu nehmen scheint. Kaum acht Stunden Licht am Tag. Eine Wolkendecke legt sich grau und schwer auf die Seele. Aber davon sollte die Strophe nicht handeln. Ich wollte den Weg in eine neue Zeit fortsetzen. Von Morgenbäumen ist die Rede und sie zaubern Hoffnungslicht aufs Land…

Morgenbäume werden singen
Wie man es noch nie gekannt.
Lassen Wünsche Wahrheit werden
Zaubern Hoffnungslicht aufs Land.
Lieder zwischen Tag und Träumen
Langsam geht die Nacht vorbei
Bessre Zeiten werden kommen
Und bald ist es wieder Mai.

Bäume reden, Bäume flüstern,
Frühe Sonne weckt sie bald;
Singen ihre ersten Lieder,
Morgenfrisch erwacht der Wald.
Heute wird es anders werden
Glitzertropfen auf dem Feld
Frühlingschor der jungen Bäume
Neue Hoffnung für die Welt.

Ich habe mir mit dieser Strophe ziemlich lange Zeit gelassen. Wie alle habe ich die warmen Tage genossen. Die Pandemie war schon fast in den Hintergrund getreten.
Aber jetzt ist alles anders. Es ist der Monat im Jahr, der für mich so was wie einen Trauerflor trägt. Der Wind weht die letzten Blätter von den Bäumen
Kurze Tage und Regen und Nebel tun ein übriges.
Aber genau jetzt ist es doch die richtige Zeit, mit meiner dritten Strophe etwas entgegenzusetzen. Die Melodie für das Lied Waldsinger ist erst am Entstehen.
Ich wollte aber Hoffnung darin haben und den Blick in eine helle Zukunft. Wir sollten glaube ich unseren Kindern imme wieder mal zuhören.
Und uns von ihnen neue und andere Wege zeigen lassen.

Hier kommt jetzt die dritte Strophe, die ganz anders ist als die ersten beiden:

Kiefernstimmen klingen heute
Jung und wild und hell und laut.
Und sie singen Zukunftslieder;
Zeit, dass sich das jemand traut.
Neue Wege, neue Richtung,
Jetzt hat sich der Wind gedreht
Und er bringt den warmen Regen,
wenn er sanft von Süden weht.

Bäume reden, Bäume flüstern,
Frühe Sonne weckt sie bald;
Singen ihre ersten Lieder,
Morgenfrisch erwacht der Wald.
Heute wird es anders werden
Glitzertropfen auf dem Feld
Frühlingschor der jungen Bäume
Neue Hoffnung für die Welt.

Das Bild dazu habe ich nicht selbst gemacht, aber ich fand es ungeheuer passend.
Ganz vielen Dank für das Bild von Thomas B. auf Pixabay

Gerade scheint meine Kreativität etwas gehemmt zu sein. Deshalb hat es mit der zweiten Strophe vom neuen Projekt auch gedauert.
Das Thema ist immer noch die zunehmende Trockenheit und wie sich das auf den Wald und den Gesang der Bäume auswirkt.
Ich stelle mir vor, dass Buchen eine volle und dunkle Stimme haben. Sie singen eine Lage tiefer als die Birken und zusammen ergibt es eine wunderbaren Klang.
Zumindest war das früher so, in der Zeit als die Menschen noch schliefen und sich noch keine Dissonanzen in die Große Melodie gemischt haben.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich diese Stimmung im Lied fortführen und bis zum Ende so lassen soll.
Aber so soll es nicht sein. Die nächsten Strophen sollen anders werden. Wie genau weiß ich noch nicht so recht.
Wir können den Waldsingern zuhören, ihrem Gesang und ihren Geschichten. Sie vielleicht zu einem Teil von uns werden lassen.
Die Gedanken sind da und ich werde es schaffen aus ihnen Poesie werde zu lassen.

Hier ist die zweite Strophe:
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Wie singt eine Birke? Sie hat eine helle und klare Sopranstimme und singt damit wunderschöne Melodien.
Der Begriff kommt ja aus dem Indogermanischen und bedeutet „Glänzend, schimmernd“. Für mich ist klar, dass eine Birke weiblich sein muss.
Mit ihrem schlanken Stamm und den dünnen Ästen bewegt sie sich auch bei ganz wenig Wind. Als würde sie tanzen.
Ihre Lieder sind aber leiser geworden und man muss schon sehr genau hinhören, um sie noch wahrnehmen zu können.
Unter dem Eindruck der historischen Sommerdürre habe ich die erste Strophe geschrieben und meine Gefühle dazu einfließen lassen.
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Ich habe wieder ein neues Songprojekt begonnen und hier sind meine Gedanken dazu. Der Titel soll „Waldsinger“ heißen und vom Gesang der Bäume handeln. Ich stelle mir vor, dass jeder Baum eine eigene Stimme hat und anders klingt und von anderen Dingen singt. Das war schon so, weit es Bäume gibt.
Als die Welt jung war, konnte man die Große Melodie in einer perfekten Harmonie hören. Im Lauf der Zeitalter haben sich dann aber immer mehr Dissonanzen in den Chor gemischt. Davon soll das neue Lied handeln.
Heutzutage ist der Gesang der Bäume mühsam geworden. Zu wenig Wasser und zu wenig Regen lässt ihre Stimmen dünn und brüchig werden. Ich kann das sehr gut nachempfinden. Singen mit trockener Kehle klingt auch bei mir angestrengt und krächzend.
Rückt das Verdorren aller Wälder wirklich näher? Ich glaube es nicht. Ich will es nicht glauben.
Das neue Lied soll auch das zum Ausdruck bringen. Es muss Hoffnung geben in einer Zeit, in der vieles auf dem Kopf zu stehen scheint. Gerade dann.
Als kleinen Vorgeschmack gibt es hier mal den Chorus von Waldsinger:
Bäume reden, Bäume flüstern
Frühe Sonne weckt sie bald
Singen ihre ersten Lieder
Morgenfrisch erwacht der Wald.
Vielleicht mache ich noch was dazu, vielleicht auch nicht. Vieles ist im Wandel und auch meine Lieder. Bleibt dran und lasst euch mitnehmen.