Mit dieser Strophe ist das Lied fertig. Es ist eine nachdenkliche Strophe geworden. Ein Stück weit auch beeinflusst durch die Ereignisse dieser Woche.
Das Bild spiegelt das wider.
Ich habe herausgefunden, was der Wind ist, der sich nicht drehen lässt. Das wusste ich bei der ersten Strophe noch nicht. 
Wenn ich das Lied am Stück lese, stelle ich fest, dass eine Entwicklung gegeben hat. Vom endlos blauen Sommerhimmel der Kindheit über die Jugend mit Ikarus und der Flucht aus der Gefangenschaft führt der Weg in meine Freiheit. Es ist die der Musik. In diesen Tagen wurde mir bewusst, wie zerbrechlich sie sein kann. Wie fast alles, was ich geschrieben habe, hat auch dieses Lied ein eigenes Leben. Hier kommt die letzte Strophe:


Ich weiß nicht wie lange noch
die Reise weitergeht.
Wie lange ich noch fliegen kann,
Bevor das Glück sich dreht.
Vorwärts nur und immer weiter 
weht der Zeitenwind
Und er lässt sich niemals drehen,
er ist taub und blind.

Noch kann ich fliegen, fliegen
auf Wolkendrachen reiten, den Horizont von oben sehn.
Fliegen, fliegen
Leben ist aus Mut gemacht, denn der Wind lässt sich nicht drehn.

Ich habe meine Möglichkeit zum Fliegen gefunden. Es hat viele Jahre gebraucht, in denen ich immer auf der Suche war.
In meinen Liedern habe ich meine Freiheit gefunden und den Weg zu mir selbst.
Die Reise wird dauern, so lange ich eine Gitarre halten kann.

Hier kommt die dritte Strophe:

Ich habe viele Jahre lang 
gebraucht, um zu verstehn
Dass meine Lieder Flügel sind 
Ich war zu blind um es zu sehn.
Wenn ich singe kann ich fliegen 
Jedes Wort ein Flügelschlag.
Jedes Lied ist wieder wie die Reise
In einen unbekannten Tag.

Jetzt kann ich fliegen
Fliegen
Auf Wolkendrachen reiten, den Horizont von oben sehn.
Fliegen
Fliegen

Lieder sind aus Mut gemacht, doch der Wind lässt sich nicht drehn.

Diese Strophe hat etwas länger gebraucht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie bei mir ein Stück bei seiner Entstehung ein eigenes Leben bekommt.
So war es hier auch wieder und das Lied hat einen eigenen Weg eingeschlagen.
Ich bin sehr gespannt, wo es mich noch hinführen wird.

Ich wollte wie einst Ikarus
aus Gefangenschaft entfliehn,
die Musik der Sterne hören und am Himmel Kreise ziehn.
Dort oben wollt ich Freiheit suchen,
Fort von dem Getös der Zeit.
Und irgendwie mich selber finden,
Doch der Weg zu mir war weit.

Ich wollte fliegen, fliegen;
Auf Wolkendrachen reiten, den Horizont von oben sehn.
Ich wollte fliegen, fliegen;
Flügel sind aus Mut gemacht, doch der Wind lässt sich nicht drehn.

Das neue Lied befasst sich mit dem Thema Fliegen. Für mich waren Vögel schon immer das Symbol für Freiheit und in meinem neuen Stück soll es um beide Begriffe gehen.
Fliegen heisst Freiheit und der Welt entfliehen. Oder auch eine andere Perspektive bekommen. Aus großer Höhe sind manche Dinge weniger wichtig als angenommen. Beim Fliegen ist man dem Himmel näher. Man fühlt sich schwereloser. Es ist aber schwieriger, den Weg zu finden. Die Landmarken des Bodens sind vom Himmel aus nicht sichtbar und man muss sich nach den Sternen richten, um seinen Weg zu finden. Auch wenn ich fliegen kann, muss ich mit dem Wind fliegen.

Wen es interessiert: Das Bild zeigt die Cliffs of Moher an der Südwestküste Irlands im County Clare.


Ich wollte, seit ich denken kann, immer schon ein Vogel sein
Vom warmer Luft getragen, die Sorgen alle klein.
Endlos blau der Sommerhimmel
Unter mir das Meer.
Freiheit kann ich atmend spüren
Und die Ruhe rings umher.

Ich wollte fliegen, fliegen;
Auf Wolkendrachen reiten, den Horizont von oben sehn.
Ich wollte fliegen, fliegen;
Flügel sind aus Mut gemacht, doch der Wind lässt sich nicht drehn.