Der Novemberweg ist am Ziel. Ich habe ganz bewusst auch dieses Bild dafür ausgewählt. Die Blume, die im grauen Fels blüht, war für mich das passende Bild. In einer Novembernacht Lieder für den nächsten Sommer zu singen und die Wärme dafür zu spüren – genau so soll es sein. Den November mag ich gerne und ich freue mich schon sehr darauf, das Lied im nächsten Konzert spielen zu können:

Novembernacht mit guten Freunden
Kerzen auf dem Tisch
Im Kessel summt das Wasser für den Tee
Und wir singen Sommerlieder
Für das das nächste Jahr
Vom roten Mohn, vom Flieder und vom Klee.

Diesen Monat habe ich gerne
Weil er Träumen Zuflucht gibt
Und die Hoffnung macht sie dann zu Poesie
Daraus wurden diese Verse
Daraus wurde dieses Lied
Der November ist die Zeit der Phantasie

Es hat mit der dritten Strophe jetzt doch etwas gedauert. Weihnachten und Jahreswechsel sind inzwischen vorüber und ich habe die Zeit gefunden, weiter an meinem Songprojekt zu arbeiten.
Die Vorüberlegungen sind ja einige Zeit her und meine Gedanken dazu haben sich auch etwas verändert.

Hier ist die dritte Strophe von Novemberwege:

Novemberabend, wenn die Luft 
Nach feuchten Wäldern riecht 
und herbem Rauch vom Feuer im Kamin
Trag ich unter meiner Jacke
Den letzten Rest des Tageslichts 
Und kann so der kalten Dunkelheit entfliehn.

Diesen Monat hab ich gerne,
Weil er mir die Richtung zeigt,
Welchen Weg ich an der Kreuzung nehmen muss.
Der November ist nicht Dunkel,  ‎
Nur ein Übergang zum Licht.

Dieser Monat ist ein Anfang und kein Schluss.

Ich habe etwas gezögert, an Heiligabend über meine dritte Strophe zu schreiben.
Aber letztlich finde ich, dass meine Gedanken dazu doch eigentlich ganz gut auch zu Weihnachten passen.

Der Abend kommt früh um diese Zeit. Vom Boden steigt Kälte auf und kriecht unter meine Jacke. In der Luft hängt der Geruch von feuchten Wäldern und Kaminfeuer. Der Rest des Tageslichts sammelt sich in erleuchteten Fenstern.
Dieser Monat ist eine Zeit des Neuanfangs und eine Zeit der Hoffnung. Es ist eine Zeit, zusammenzuhalten und zu teilen. 
Der November ist auch ein Übergang und eine Wegkreuzung, die ins Licht führt. Ich sehe ihn als eine Chance und eine Möglichkeit, den richtigen Weg einzuschlagen.

Es hat mit der Fertigstellung der zweiten Strophe jetzt doch etwas gedauert. So kurz vor Weihnachten wurde das Getöse des Tages nochmal besonders laut und ich habe manchmal wirklich Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Da sind die Momente der Ruhe wirklich kostbar. 
Aber jetzt habe ich es geschafft und die zweite Strophe ist fertig geworden. Zwei werden es noch, eine für den Novemberabend und eine für die Novembernacht.


Novembermittag, kalter Hauch,
Das Licht ist blass und klar.
Es gibt wohl keinen Schnee in nächster Zeit.
Letzte braune Blätter tanzen fröstelnd mit dem Wind,
Der nächste Frühling scheint unendlich weit.
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Diesen Monat hab ich gerne, 
Weil er mir die Ruhe gibt.
Vieles was verborgen ist, ganz klar zu sehn
Und ich höre all die Klänge und die leisen Melodien 

Die sonst im Getös des Tages untergehn

Inzwischen hat die Zeit den Novemberweg überholt. Aber ich denke, dass das nicht so viel ausmacht. Dieser Monat ist einfach was Besonderes und mich reizt die Herausforderung, seine positive Seite herauszustellen.
Mein Novembermittag ist blass und klar. Trotzdem riecht es nach Schnee. Bald wird das Land wie eine herbe Grafik in schwarz-weiß aussehen. Wir konnten ja in den letzten Tagen einen Vorgeschmack  darauf erleben.
Zugegeben, so ganz einfach ist es nicht, sich auf den Blick ins eigene Innere einzulassen. So was kann Angst machen, weil wir nicht wissen, was wir finden werden.
Das soll das Thema für die zweite Strophe sein.

Die erste Strophe ist fertig geworden. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihenfolge so lassen werde. Die Melodie dazu habe ich schon komplett fertig.
Der Novemberweg geht ja noch bis nächste Woche weiter und dann gibt es auch wieder eine weitere Etappe davon…

Novembermorgen, alles still,

Es ist noch lang nicht Tag.
Und Nebel hüllt die kahlen Bäume ein.
Raureif auf den Wegen, 
glitzert im Laternenlicht.
Es ist gut, alleine unterwegs zu sein.
Diesen Monat hab ich gerne,
Räum in meiner Seele auf,
Lasse manches, was nicht schön war gern zurück.
Und von dem was ich getan hab,
Sieht jetzt vieles anders aus.
Oft genug fehlt im Gedräng der klare Blick.

Dieses Mal will ich euch noch früher als sonst an der Entstehung für den neuen Song teilhaben lassen. Deshalb gibt es vor der ersten Strophe die Gedanken dazu vorab.
Die Idee dazu ist mir an Allerheiligen gekommen. Dieser Tag hieß bei den Kelten ja Samhain und war das erste der großen Jahresfeste. 
Die Zeit der Kelten ist ja lange vorüber, aber die Vorstellung vom Fest des Abschieds, bei dem die Verstorbenen geehrt werden, gibt es ja immer noch.

In der ersten Strophe wird es ein nebliger und stiller Novembermorgen sein. Nebel hüllt die kahlen Bäume ein und auf den Wegen glitzert der Raureif wie Sterne.
Das ist für mich eine gute Zeit, um alleine unterwegs zu sein. Der November ist die richtige Zeit für einen Rückblick auf das, was ich übers Jahr getan habe und welche Konsequenzen das hatte. Und es ist eine Chance, mich selbst wieder besser kennen zu lernen.
Vielfach wird dieser Monat ja mit Ende und Tod und Vergänglichkeit gleichgesetzt.
Ich denke, das ist zum Teil auch richtig. Nur ist ein Ende ja immer auch der Anfang von etwas Neuem und das kommt in vielen Gedanken zum November zu kurz.

In der zweiten Strophe wird es zögernd hell. In dieser Jahreszeit hat das Licht eine ganz andere Bedeutung als im Sommer. Die Natur ruht auch am Tag. Die Vögel sind in den Süden gezogen und haben die Wärme mitgenommen. Die Felder sind kahl und grau.
Wie wird dieser Winter werden? Welches Gesicht wird er uns zeigen? Werden Frost und Sturm das Licht vertreiben?

So viele Fragen…

Vier Strophen sollen es insgesamt werden und ich werde euch auf dem laufenden halten.